Wie ein angeschossenes Tier: SRF-Projer ausser Rand und Band

Welche Tatsachen wurden der Öffentlichkeit in der SRF-Skandal-Arena durch die wiederholten Unterbrechungen Jonas Projers vorenthalten? Satte 24 Mal hatte SRF-Moderator Jonas Projer in der Arena-Sendung vom 2. Februar 2018 die Initiativ-Befürworter während ihren Voten unterbrochen. Bei den Zwangsgebühren-Anhängern kam das nur 5 Mal vor. Damit entsprach die Unausgewogenheit nahezu einem Verhältnis von 5:1. In diesem […]

über Das durfte in der SRF-Skandal-Arena nicht ausgesprochen werden — Olivier Kessler

Neben der Mediensteuer: Der Bundesrat strebt eine weitere Einnahmequelle für die SRG an.

Einem Postulat des Bundesrates zufolge, wollen Bundesrat und SRG ihrem öffentlich-rechtlichen Medienhaus zu einer starken Internet-Präsenz verhelfen. Der Bundesrat spricht sogar von einem Paradigmenwechsel und will die bestehenden gesetzlichen Grundlagen umfassend überarbeiten. Dieser Vorstoss widerspricht jedoch den gültigen Auflagen des Bundesgesetzes über Radio und Fernsehen (RTVG). Neben der Mediensteuer per 1. Januar 2019, strebt der Bundesrat eine zusätzliche Finanzierung für die SRG im Online-Bereich an.

Der Service public der SRG

Die Argumente des Bundesrates sind insofern plausibel, dass er in seinem Bericht bescheingt, dass vor allem jüngere Menschen eher das Internet für ihren Medienkonsum nutzen. Eine grosse Kluft in der Mediennutzung wird zwischen Radio und Fernsehen in der Schweiz festgestellt. Während die SRG mit ihren Radioprogrammen zwei Drittel der Zuhörer_innen erreicht, sieht die Nutzung im TV-Bereich für die SRG weit weniger erfreulich aus.

Fast nur noch das ältere Publikum nutzt die TV-Sender der SRG, während die Jungen TV kaum noch nutzen – und wenn, dann in erster Linie private ausländische TV-Sender konsumieren. Dieser Trend ist global erkenntbar, wie eine Studie aus dem ‹Atlantic› zeigt.

Schlussfolgerungen zum künftigen Service public

«Gerade im Fernsehbereich und im Internet muss sich der Service public gegenüber ausländischen Angeboten behaupten und konkurrenzfähig sein.», so der Bundesrat.
Er kommt zum Schluss, dass die Schweiz aus gesellschaftspolitischen Gründen Service-public-Angebote im Internet brauche.
Dies widerspricht jedoch dem RTVG Absatz 4, «Auf die Stellung und die Aufgabe anderer Medien, vor allem der Presse, ist Rücksicht zu nehmen.»
Dieser strittige Punkt führte in der Vergangenheit immer wieder zu Konflikten mit dem Verband der Schweizer Medienhäuser.

 

Das setzt aber voraus, dass dieses Service-
public-Modell den skizzierten Anforderungen angepasst werden muss.

Neben der Mediensteuer wird eine zusätzliche Finanzierung für die SRG angestrebt

Wie der Bundesrat weiter feststellt, will man das Service-public-Modell den skizzerten Anforderungen anpassen. Dies ist jedoch mit hohen und nicht budgetierten Kosten verbunden.

Brisant ist, dass laut Bericht neben der grundlegenden Überarbeitung des bestehenden RTVGs, ein weiteres Gesetz verarbschiedet werden soll, welches den Akzent auf eine zusätzliche Finanzierung der SRG im Online-Bereich setzt.

Nach der ersten Phase der Umwandlung der Radio- und Fernsehgebühr in eine Steuer per 1. Januar 2019, strebt der Bundesrat ein Gesetz über elektronische Medien an, welches auch die Finanzierung der Online-Aktivitäten der SRG regeln soll.
Womit der Umbau finanziert werden soll, lässt der Bundesrat offen. Nicht ausgeschlossen sei eine Unterstützung neuer Online-Portale durch eine Quersubventionierung.
Mindestens die Hälfte dieser zu erschliessenden Einnahmen sollen der SRG zufliessen.

(DM)

 

Weiterführende Links

RTVG (PDF)

The Atlantic

Liebe Frau Bundespräsidentin, wir müssen reden…

An der Medienkonferenz warnte Doris Leuthard eindringlich vor der No-Billag-Initiative – und verstrickte sich dabei in Widersprüche.

Olivier Kessler

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Sehr geehrte Frau Bundespräsidentin,

bei allem Respekt. Wir müssen reden. An der Medienkonferenz warnten Sie eindringlich vor der No-Billag-Initiative – und verstrickten sich dabei in einige Widersprüche. Ihr Hauptargument: Es könne nach Annahme des Volksbegehrens nur noch das produziert werden, was «rentiere». Dies führe dazu, dass beliebte Sendungen verschwinden würden. Entweder scheinen Sie die Logik eines freien Medienmarktes nicht zu verstehen, oder sie versuchen jene, welche diese Logik nicht begreifen, an der Nase herumzuführen.

Gerade beliebte Sendungen wie die Tagesschau, 10vor10 und die Arena könnten problemlos auch ohne Zwangsgebühren finanziert werden, weil es eine entsprechende Nachfrage nach diesen Angeboten gibt. Die Tagesschau etwa würde heute pro Sendung und Zuschauer gemäss «TagesAnzeiger» im Pay-per-view-Modell gerade einmal 9 Rappen kosten. Gerade so gut liesse sie sich jedoch auch mit einem kurzen Werbeblock zwischen Tagesschau und Meteo finanzieren.

Müssten sich Medien der Erfordernis der Rentabilität stellen, ist dies auch nicht gleichbedeutend mit einer…

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Service Public – Wo blieb die Diskussion in aller Tiefe?

Die von Bundesrat und SRG vor der RTVG-Abstimmung 2015 mantraartig versprochene „Diskussion in aller Tiefe“ über den Service Public, wurde nicht nur nie geführt, sondern abgewürgt und verhindert.

In den letzten zwei Jahren hat sich die SRG weiter ungebremst ausgedehnt und aufgebläht. Der mit öffentlichen Geldern subventionierte Medienkonzern verhindert die Medienvielfalt in der Schweiz und verzerrt den Wettbewerb. Private Medien werden bedrängt und marginalisiert.

Das Credo des Leistungsauftrages der SRG besagt, man müsse alle Bürger*innen und Bevölkerungsgruppen gleichermassen erreichen. Diese im Bundesgesetz und RTVG verankerte Auflage, ist für die SRG eine Bürde. Beachtliche Teile der Bevölkerung sind mit den Programmen stets unzufrieden, werden aber dennoch gezwungen, diese zu finanzieren.

Im Zeitalter von Streaming-Diensten und individuellem Medienkonsum machen staatlich geregelte, Nachrichtenprogramme und Unterhaltungsproduktionen keinen Sinn mehr. Dies hat sogar die SRG sogar selbst erkannt und versucht deshalb auch immer wieder neue Terrains zu besetzen, sei es auf ihrer Internet-Plattform oder durch die Lancierung neuer Apps für das Smartphone. Genau damit ritzt jedoch die SRG immer wieder an der durch das RTVG vorgeschriebenen Begrenzung.

Ganzer Beitrag auf X Journal

«Die Zeiten des Briefkastenonkels sind vorbei»

David Meister, @davemeist

Als der Ständerat vor der letzten RTVG-Abstimmung vom Bundesrat einen Bericht über den «Service Public» der SRG bestellt hatte, kam dabei ein ent­täu­schen­des Papier hervor. Der Bericht orientierte sich an einer Rechtfertigung des Status quo.

Die nationalrätliche Kommission befand das Papier sogar als derart einseitig und lückenhaft [sic], dass er dieses nicht akzeptierte.
Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Milliardenbudget und den daran geknüpften Leistungen der SRG suchte man im Service-Public-Bericht umsonst.

Brisante Themen wie die direkte Bedrohung von privaten Medien durch exklusive Werbe-Kooperationen zwischen Ringer, SRG und Swisscom, wie sie mit dem Projekt Admeira bis dato angestrebt werden, waren praktisch ausgeklammert. Zudem äussert sich der auf die Überhöhung der SRG ausgerichtete Bericht teilweise direkt despektierlich und abschätzig über die privaten Medien. Sie würden keine gesellschaftlich und verfassungsrechtlich erwartete Leistung erbringen, wie es im Bericht formuliert ist.

Was in den folgenden Jahren folgte, war eine ungebremste Ausdehnung und Aufblähung der SRG, welche die Medienvielfalt bedroht, den Wettbewerb verzerrt und private Medien bedrängt und marginalisiert.
Die von Bundesrat und SRG vor der RTVG-Abstimmung 2015 mantraartig versprochene fundierte Diskussion über den Service Public, wurde nicht nur nie geführt, sondern abgewürgt und verhindert. Dies hat auch dazu geführt, dass die Volksinitiative «No Billag» in den letzten Monaten enormen Aufwind bekam.

Nach dem blanken Entsetzen am Leutschenbach, entsteht nun der Eindruck von blindem Aktionismus. Fast täglich wird die Argumentationskette ausgetauscht, abwechselnd mit abenteuerlichen Mutmassungen und Weltuntergangs-Szenarien.

Der Denkfehler liegt im ‹Service Public› selbst begraben

Das Credo des Leistungsauftrages der SRG besagt, man müsse alle Bürger*innen und Bevölkerungsgruppen gleichermassen erreichen, was der neue Generaldirektor Gilles Marchand sowie sein Vorgänger Roger de Weck auch immer wieder unermüdlich betonen. Diese im Bundesgesetz und RTVG verankerte Auflage, ist für die SRG eine Bürde, die ihr am 4. März das Genick brechen könnte – zumindest was die gesetzlich geregelten Einkünfte in Milliardenhöhe betrifft. Denn richtig umgesetzt, hat dies zur Konsequenz, dass beachtliche Teile der Bevölkerung mit den Programmen stets unzufrieden sind, aber dennoch gezwungen werden, diese zu finanzieren.

Im Zeitalter von Live-Informationen, Streaming-Diensten und individuellem Medienkonsum machen staatlich geregelte, lineare Nachrichtenprogramme und Unterhaltungsproduktionen nicht mehr viel Sinn. Dies hat sogar die SRG selbst erkannt und versucht deshalb auch immer wieder neue Terrains zu besetzen, sei es auf ihrer Internet-Plattform oder durch die Lancierung neuer Apps für das Smartphone. Genau damit ritzt jedoch die SRG immer wieder an der durch das RTVG vorgeschriebenen Begrenzung.

Flucht nach vorn

Das Sinnvollste für die SRG wäre jetzt, eine Flucht nach vorn zu wagen und sich von der Gebührenspritze in jährlicher Milliardenhöhe frei zu machen. Dadurch könnte sie mit der bestehenden Marke und Infrastruktur endlich neue Felder erschliessen, ohne an das RTVG angekettet zu sein.

Mittelfristig betrachtet, würde der SRG ansonsten weiterhin ein eiskalter Wind entgegenblasen. Selbst bei einer Ablehnung der No-Billag-Vorlage am 4. März 2018. Das Ausloten der Grenzen des RTVGs und der Angriff der SRG auf die privaten Medien mit öffentlichen Geldern, wird künftig politisch nicht mehr tragbar sein.

Die SRG ist nicht der Motor der Schweizer Kultur, sie war vielmehr ein Teil davon. Die Vorlage «No Billag» ist ein lauter Weckruf, dass der Mediengigant am Leutschenbach endlich mit der Zeit gehen muss – sonst müsste er mit der Zeit wirklich gehen. Die guten alten Zeiten des «Briefkastenonkels» sind nämlich vorbei.

(DM)

 

Tastatur-App lässt Daten von 31 Millionen Nutzern ungeschützt – sie sickern ins Netz durch

«Ai.Type – The Smartest Android Keyboard»

Die persönlichen Daten von fast 31 Millionen Nutzern der weltweit beliebten Tastatur-App AI.type wurden geleakt. Es geht um E-Mail-Addressen, Passwörter, Geburtsdaten sowie Informationen aus den Sozial-Media-Profilen. Auch die Texte, die Nutzer mit der App eingegeben hatten, wurden gestohlen.

Das Datenleck war möglich, weil die Firma ihre Server nicht mit einem Passwort gesichert und sie dadurch ungeschützt für Hacker gelassen hatte. AI.type ist eine virtuelle Keyboard-App mit fast 40 Millionen Nutzern auf den beiden populärsten Plattformen, Android und iOS. Die App hat eine kostenlose und kostenpflichtige Versionen. Gemäß ihrer Datenschutzrichtlinie werden bei den Nutzern, die die kostenlose Version wählten, mehr Daten gesammelt. Das Unternehmen nutzt dies, um Werbung zu verkaufen.

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